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Über mich

Biographien, Lebensläufe, sind interessant. Nicht nur wegen der Ereignisse, die sich als solche darin finden lassen. Biographien sind interessant, weil Ereignisse bewirken. Sie bewirken Entwicklungen, sie bewirken Entscheidungen, und Entscheidungen bewirken wiederum neue Entwicklungen. Und im Zuge all der Ent-Wicklungen, die da im Laufe der Zeit passieren, ergibt sich etwas. Nicht erst am Ende. Ent-Wicklung hat kein Ende. Wenn Ent-Wicklung stattfindet, fällt aus dem, was eingewickelt war, etwas heraus. Es fällt immer dann etwas, wenn etwas reif ist. Und oft bauen die weiteren Ent-Wicklungen auf dem auf, was jeweils reif geworden ist.

Das macht Biographien so interessant und das Leben so spannend. Auch, wenn es bisweilen „schwierig“ oder zumindest „nicht einfach“ ist. Aber wem sag‘ ich das. Du weißt, wovon ich rede.

Ich bin Baujahr 1973 (doch, eine Dame verrät ihr Alter), und ich habe eine ganze Weile an dem herumgedacht, was ich auf diese Seite schreibe. Ich werde gar nicht so selten gefragt „Was sind Sie eigentlich?“ oder „Wie heißt das, was Sie machen?“. Und ich weiß keine Antwort darauf, die irgendwie eindeutig wäre. Manchmal packt mich der Schalk, und ich möchte so etwas antworten wie „ich bin dasselbe wie du“. Oder ich bin gar versucht, mit dem zu antworten, was die wundervolle Marilyn Black Elk gesagt hat: „Du bist kein Mensch, der spirituelle Erfahrungen macht, du bist ein spirituelles Wesen, das eine menschliche Erfahrung macht.“

Meistens sage ich aber nichts dergleichen. Meistens sage ich, dass es nicht wirklich ein Wort gibt für das, was ich mache. Jedenfalls gibt es so ein Wort nicht mehr. Es gab schon Zeiten, da habe ich auf „Was sind Sie eigentlich?“ geantwortet „ich bin Diplom-Wirtschaftsjuristin“. „Ich bin Journalistin und Autorin.“ „Ich bin Verhaltensbiologin.“ „Ich bin Tierpsychologin.“ „Ich bin Tiertrainerin / Hundetrainerin.“ „Ich bin Dozentin.“ „Ich bin Mama.“ „Ich bin Kursleiterin für vorsprachliche Kommunikation mit Säuglingen und Kleinstkindern.“ „Ich bin Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (GfK) nach Marshal B. Rosenberg.“ „Ich bin in der Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie.“ …

Ich bin. Tja. So kann’s gehen.

Es gibt dieses wundervolle Buch von Norman Maclean, „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“. Robert Redford hat es verfilmt, ich glaube, die Story kam 1992 in die Kinos. Das Buch endet mit dem für mich berührendsten Ende der Literaturgeschichte:

"Schließlich verschmelzen alle Dinge zu einem, und aus der Mitte entspringt ein Fluss. Der Fluss entstand durch die große Weltenflut, und er fließt über Felsen aus dem Urgrund der Zeit. Auf manchen Felsen sind zeitlose Regentropfen. Unter den Felsen sind die Worte, und manche der Worte sind die Worte der Felsen. Ich werde von Wassern verfolgt."

Ich glaube, wir alle werden von Wassern verfolgt. Und davongetragen von unserem eigenen Fließen. Nicht umsonst sagt der Ethno-Botaniker Wolf-Dieter Storl „das Wort Seele kommt von See“. Wenn man mich fragt, wie das heißt, was ich mache, dann beschreibt die (wenn auch nicht ganz eindeutige) Antwort das Zusammenfließen von allem, was sich im Verlauf meines bisherigen Lebens ent-wickelt hat. Das, was ich mache, heißt zwar nicht irgendwie, und erst recht gibt es keinen Titel, den ich mir an die Türklingel nageln könnte oder wollte. Aber das, was ich mache, besteht im Zusammenfließen all dessen, was ich schon immer gemacht habe. Ich mache aus allem, was sich an „Etwassen“ angesammelt hat, Eins – Eins innerhalb des Spannungsfeldes von Beziehung, Verbindung und Berührung.

Eins im Sein.

Wie das genau aussieht, erfährst du unter Eins im Sein.

Wie ich arbeite liest du unter Ansätze, Werkzeuge & Philosophie oder einfach: Wie ich arbeite.

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