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Das Lied der Nachtigall

Updated: Apr 7, 2023

Manchmal erlebt man Dinge, die sind so verrückt, dass sie niemand glauben würde, wenn man nicht zufällig für Beweise gesorgt hätte. Und ich meine richtig zufällig. Denn der Beweis hat es erst aufgedeckt. Hat aufgedeckt, WAS die Nachtigall singt, wenn sie singt. Ist nicht jugendfrei. Aber lustig. Und in der Essenz auch sehr berührend. Aber lies selbst.

Ich hatte Anfang Mai 2019 an einem Seminar des Mohawk-Ältesten Thomas R. Porter teilgenommen. Es fand draußen statt, im Rahmen eines Wildnis-Camps, und ich übernachtete in meinem kleinen Zelt unter einer jungen Eiche, die selber aussah wie ein Zelt, weil ihre Zweige fast bis zum Boden reichten. Normalerweise brauche ich kein Zelt, aber es war ein bisschen regnerisch, und nass werden im Schlafsack ist nicht so meins. Und vielleicht hätte sich diese Nachtigall auch nicht direkt über mich gesetzt, wenn das Zelt nicht gewesen wäre. Sie muss so nah gewesen sein, dass ich wahrscheinlich nur den Arm hätte ausstrecken müssen, um sie berühren zu können.


Ich hatte die Nachtigallen schon am frühen Abend gehört. Sie singen im Mai und Juni auch am Tag, dann geht ihr Gesang aber ein bisschen im Chor der anderen Solisten unter. Gegen 21 Uhr verstummten alle, auch die Nachtigallen. Und ich kroch in mein Zelt und dachte, dass ich dann mal schlafe.


Das funktionierte bis exakt 23.23 Uhr. Da legte sie los. Oder er. Der Nachtigallen-Hahn. In einer Deutlichkeit und Lautstärke, dass ich nicht anders konnte, als mein Smartphone zu zücken und den Gesang aufzuzeichnen. Ich weiß, Smartphones passen absolut nicht in Wildnis-Camps mit Angehörigen der First Nations aus Kanada - aber wenn Du gleich erfährst, was das Smartphone mit dem Nachtigallen-Gesang machte, überdenkst auch Du Deine Auffassung nochmal.


Ich hatte im Voice-Recorder die Funktion "Sprache zu Text" eingestellt, war mir dessen aber gar nicht bewusst. Und dem Smartphone war's egal. Das übersetzte den Vogelgesang als wäre es eine Oper von Richard Wagner oder Guiseppe Verdi. Es übersetzte das Lied der Nachtigall in Worte. Menschliche Worte, meine Worte. Deutsche Sprache, die Sprache der Dichter und Denker. Sie wären begeistert gewesen. Das Smartphone übersetzte simultan. Ich konnte zusehen. Der Moment war magisch.


Und kurz darauf habe ich mich kaputt gelacht. Was nicht einfach war, ich wollte ja den Vogel nicht verscheuchen. Aber sieh selbst, ich habe ein paar Screenshots gemacht:

Wie gesagt, in Teilen nicht ganz jugendfrei. Ich habe insgesamt gute zwei Stunden aufgenommen. Und aus der Übersetzung ein Gedichtchen gemacht. Es rührt mich immer noch.


pick ich liebe dich liebst du mich jetzt jetzt jetzt jetzt geht es nicht ich bin ich bin ich bin ich wir später

hat musik aber spiel jetzt nicht lass uns tanzen jetzt jetzt jetzt jetzt geht es nicht ich liebe dich liebst du auch mich

ich spreche jetzt was kommt als nächstes nicht nichts gib mir die zeit, zu gehen ich liebe dich so gut so kurz jetzt nicht jetzt kann ich nicht jetzt gehe ich

Eine Erklärung habe ich für dieses "Phänomen" nicht - ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich ein Programmierer einen Scherz erlaubt hat. Andererseits könnte der Gesang der Nachtigall phonetisch aber auch so komplex sein, dass er der menschlichen Sprache mehr ähnelt, als wir glauben - und deswegen von Diktierfunktionen "erkannt" werden kann. Spirituell betrachtet hatten/haben die lebenden Wesen dieser Welt ohnehin eine Sprache, sodass solche "Übersetzungsphänomene" nicht allzu sehr überraschen sollten.

Wenn Du magst, kannst Du Dich an dieser Stelle noch mit Tom Porter bekannt machen. Ich verdanke ihm nicht nur eine Offenbarung in Sachen Spiritualität und Trauma. Bei Youtube gibt es eine Vortragsserie von ihm, die ich Dir hier von Teil 1 bis Teil 5 verlinke.






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